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Medikamentenspende der Münchner Firma Cancernova

Medikamentenspende der Münchner Firma Cancernova GmbH, onkologische Arzneimittel retten  Menschenleben in Afrika und Südamerika

Im Sommer 2010 stellte uns, die in Grünwald bei München ansässige Pharma-Firma Cancernova GmbH, onkologische Arzneimittel und wichtige Chemotherapeutika zur Bekämpfung von Krebserkrankungen zur Verfügung. Diese konnten wir an Partnerorganisationen und Krebskrankenhäuser in der Dominikanischen Republik, Nicaragua, Ghana und Tansania weiter leiten. Dort wurden die Medikamente zur Behandlung mittelloser, krebskranker Patienten eingesetzt, die ohne die Hilfe der Krebsallianz keinen Zugang zu den für ihre Therapie notwendigen Arzneimitteln haben.

Bei einem Besuch unserer dominikanischen Partnerorganisation „Fundacion Solidaria de Divino Nino Jesu“, einer gemeinnützigen Organisation unter Aufsicht des Erzbischöflichen Ordinariats von Santiago, trafen Mitarbeiter der Krebsallianz vor Kurzem auch Patienten, die durch, die von Cancernova bereitgestellten, kostenlosen Medikamente – Methotrexat und Carboplatin – nun auf Heilung hoffen können. Hier die Geschichten von zwei Frauen, die uns besonders berührt haben:

Rosario Maria Pena

Wenn Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft und gute Laune alles wären, was es bräuchte um gesund zu bleiben, würde Rosario nie unter Krankheiten leiden. Aber in den letzten 2 Jahren hatte sie mit Brustkrebs zu kämpfen.

Vor zweieinhalb Jahren noch hatte eine Mammographie einen negativen Befund ergeben. Doch bereits einige Wochen später ertastete sie einen Knoten in ihrer linken Brust. Weil Rosaria aber verwitwet ist und ein enges Verhältnis zu ihrer Familie hat, konzentrierte sie sich in ihrer selbstlosen Art auf ihre alte Mutter, die zu dieser Zeit sehr krank war. Sie tat dies, obwohl der Knoten sie sehr beunruhigte.

Als ihre Mutter starb, bestand Rosarios Sohn darauf, dass sie zum Arzt gehen sollte. Eine Ultraschalluntersuchung und eine nachfolgende Biopsie bestätigten den Verdacht auf Brustkrebs.

Mit 63 Jahren eine solche Diagnose zu bekommen, überforderte sie völlig und sie wusste nicht, an wen sie sich wenden sollte. Normalerweise teilte sie mit Ihren 2 Söhnen und einer Enkelin, mit denen sie zusammen lebt, alle Einnahmen um so einigermaßen  über die Runden zu kommen.

Als sie noch jünger war, arbeitete sie in einer Apotheke, und jetzt ist einer der Söhne ebenfalls in einer Apotheke angestellt. Der andere Sohn ist Mechaniker, aber verlor seine Anstellung und hat in den  wirtschaftlich schwierigen Zeiten in der Dominikanischen Republik momentan Probleme dauerhaft Arbeit zu finden.

Wie durch eine gute Laune des Schicksals wurde sie an das Onkologische Institut Cibao in Santiago verwiesen und an das dortige Programm für mittellose Krebspatienten. Das engagierte Team stellt kostenlos seine medizinischen Leistungen zur Verfügung, aber die Versorgung mit Chemotherapeutika ist trotzdem eine permanente Herausforderung.Deshalb ist die Krebsallianz zu einem wichtigen Partner des Krankenhauses geworden, weil nur so lebenswichtige Krebsmedikamente zur Verfügung gestellt werden können, die es Patientinnen wie Rosario ermöglichen, den Krebs zu bekämpfen und zu ihren Familien zurück zukehren.

Und Rosario kämpft! In ihrer freundlichen Art beschreibt sie die vielen Chemotherapie-zyklen und 30 Strahlentherapien, die sie bisher durchlaufen musste. Sie fühle sich privilegiert, sagt sie, diese Möglichkeiten zu haben und erklärt, wie dankbar sie sei, dass das Krankenhaus die Medikamentenspenden bekommt. Denn einige Male musste sie selbst das Geld aufbringen, um Medikamente zu kaufen und ihre Söhne mussten dafür ihr Erspartes opfern und sich von Freunden Geld leihen.

Aber vor einigen Monaten kam die größte Hilfe: Die Krebsallianz lieferte das von Cancernova gespendete Chemotherapeutikum Carboplatin und Rosarios Reaktion auf das Mittel ist vielversprechend: Der Tumor ist zurück gegangen und wenn er sich weiter verkleinert, werden die Ärzte das übrige Tumorgewebe operativ entfernen können.

Ihre Energie und ihre Begeisterung sind ansteckend. Sie konzentriert sich auf Andere and hat Vertrauen in ihre Ärzte, die Medizin und ihre Religion. Sie hat keine Zeit für Selbstmitleid und als wir gehen müssen sagt sie nur: „Danke, dass Sie den Menschen in Not helfen. Ohne diese Spenden würde ich keine Behandlung bekommen. Meine Söhne lieben mich und helfen mir, aber was können sie schon ausrichten – sie haben nur ein sehr kleines Einkommen.“

Grey Maria Diaz

Als wir Grey treffen, hat sie ihre Hände zusammen gepresst, die Finger zeigen nach oben. Es sieht aus als ob sie betet, aber sie will der Krebsallianz für die Chemotherapeutika danken, die ihr sehr geholfen haben. Sie spricht leidenschaftlich und aufrichtig: „Ich weiß nicht, wie ich sonst noch leben würde. Die Krankheit war in Gottes Hand, weil ich mir diese Medikamente nie hätte leisten können“

Drei Mitglieder ihrer Familie sind an Krebs gestorben und nun hat sie selbst die Diagnose “Brustkrebs” bekommen. Vor einem Jahr fühlte sie einen Knoten in ihrer linken Brust. Es begann sie beim Schlafen zu stören und schien schnell zu wachsen. Mit ihrer Familiengeschichte im Kopf war sie alarmiert und ging zur Untersuchung ins Öffentliche Krankenhaus. Dort wurde sie gleich ans onkologische Institut nach Santiago überwiesen.

Sofort wurde sie operiert, um den Tumor zu entfernen. Dank eines Programms für Krebspatienten mit geringem Einkommen war die Operation kostenlos. Nach der OP wurden ihr sechs Zyklen Chemotherapie verordnet. In enger Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus versorgt die Krebsallianz diese Patienten mit gespendeten Chemotherapien und weiteren benötigten Medikamenten. 

Das letzte Jahr war schrecklich, aber Grey hat Kraft und ist lebensfroh. Es gab viele Schwierigkeiten, die zusammen mit der Diagnose gemeistert werden mussten, aber sie ist entschlossen und blickt positiv in die Zukunft. Seit 10 Jahren ist sie geschieden und ihre drei erwachsenen Kinder sind ihre besten Freunde. Ray Javid, der Jüngste, lebt noch bei ihr und unterstützt sie. Er verdient 4000 Pesos im Monat, keine 80 Euro.

Die verschiedenen Arbeiten, die Grey in der Vergangenheit hatte, um zum Einkommen beizutragen, kann sie nun nicht mehr verrichten. Die Nebenwirkungen der Medikamente schwächen sie zu sehr, als dass sie diese Arbeit noch tun könnte. Ihre Tochter Olivio hatte Angstattacken wegen ihrer Diagnose, aber Grey hat sie versucht zu beruhigen „Mach es dir nicht so schwer. Auf gewisse Wiese hat mich diese Erfahrung auch stärker gemacht!“

Auch finanziell war es schwer. Das Verbrauchsmaterial für die Verabreichung der Chemotherapie muss manchmal selbst gekauft werden, wenn keine Spendenware zur Verfügung steht. Die Kosten betragen etwa 35 €. Trotzdem sagt sie: “Ich bin so dankbar für die gespendeten Medikamente, weil sie es sind, die mir geholfen haben am Leben zu bleiben.“

Nach einer weiteren Runde Chemotherapie werden die Ärzte sie erneut untersuchen. In der Zwischenzeit schaut sie nach vorne. Sie denkt jetzt nicht mehr über ihre eigene Gesundheit nach, sondern schaut auf die Last anderer und sagt: „Dank an Eure Organisation und die Unternehmen, die mit Euch zusammen arbeiten, um diese Spenden möglich zu machen. Gott segne Euch, damit Ihr auch weiterhin den vielen bedürftigen Menschen helfen könnt. Hoffentlich könnt Ihr jetzt anderen helfen –mir geht es besser.“