Obwohl Leukämie im Kindesalter (auch akute lymphatische Leukämie oder ALL genannt) in den Industrieländer sehr gute Heilungschancen hat, ist sie in Entwicklungsländern oft immer noch ein Todesurteil.
Die Ärzte im Krankenhaus Escuela in Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, können davon ein Lied singen. Denn das öffentliche Krankenhaus ist dauernd mit den üblichen Problemen eines staatlichen Krankenhauses in armen Regionen der Welt konfrontiert: keine Gelder um Medikamente zu kaufen, heruntergekommene Gebäude und Einrichtungen und viel Bürokratie.
Diese Probleme sind eine konstante Herausforderung nicht nur für die Ärzte die ihren Patienten wirklich helfen wollen, sondern auch für die einkommensschwachen Patienten selbst. Nichtsdestotrotz bewirkt das Escuela Krankenhaus immer wieder Wunder auf seiner Kinderkrebsstation.
Diese wird durch Spenden von internationalen Organisationen wie der Krebsallianz unterstützt, sowie von einer lokalen gemeinnützigen Stiftung, die sich Ninos con Cancer nennt. Deren Mitarbeiter sind ständig bemüht den Kindern zu helfen, die sonst keine Chance hätten.
So spendete zum Beispiel die Krebsallianz das teure Chemotherapeutikum L-Asparaginase zur Behandlung von Kindern mit ALL nach Honduras, sowie an Partnerorganisationen in Mali und der Dominikanischen Republik.
Die Krebsallianz unterstützt das Krankenhaus Escuela darin, Kindern eine Chance auf Heilung zu geben. Osman Hernandez, Oliver Bustillo, Neichmy Aguilar und Neng Williams sind vier dieser jungen Patienten, die nur aufgrund unserer Spende noch am Leben sind.
Osman Hernandez
Osman ist ein lebhafter und schlauer Siebenjährige, der mit 2 Jahren die Diagnose Leukämie bekam.
Erika, seine alleinerziehende Mutter und er lebten in einem armen Viertel von Tegucigalpa. Nach vielen Arztbesuchen und Untersuchungen kamen sie ins Escuela Krankenhaus.
Osman war tapfer und bekämpfte die Krankheit und nach 2 Jahren war er vom Krebs geheilt.
Osman und seine zwei Geschwister begannen wieder ein normales Leben. Er liebt Ratespiele, Videospiele und Batman.
Leider war dies nur eine kurze Phase, denn ein Jahr später bemerkten seine Ärzte eine Schwellung in den Lymphknoten und er wurde wieder ins Escuela Krankenhaus eingeliefert.
Der Zeitpunkt war günstig, denn die Spende an L-asparaginase von der Krebsallianz war gerade eingetroffen.
Dieses Medikament, das oft zu teuer ist für Familien wie die von Erika, half Osman den Krebs endgültig zu besiegen.
Erika ist tapfer: „Ich habe mich immer alleine durchs Leben gekämpft. Mit der Hilfe Gottes werde ich es weiter schaffen. Ich bin dem Krankenhaus so dankbar, den Ärzten und dieser Spende. Ich kann sehen, wie er Fortschritte macht und ich weiß jetzt, dass er geheilt wird. Ich mag mir nicht vorstellen, wo wir ohne diese Hilfe wären.“
Oliver Castillo Bustillo
Oliver Bustillo’s Familie hatte ein ähnliches Schicksal wie die von Osman.
Eine arme Familie, die sich keine guten Ärzte leisten konnte und schon gar nicht die Ausgaben für die Medikamente die benötigt wurden.
Der 12 Jahre alte Oliver ist voller Energie und nicht klein zu kriegen – die Art Kind, die alles aufsaugt und alles verstehen will was ihm in die Quere kommt.
Olivers Kampf mit der Leukämie ging über 4 Jahre und seine Tapferkeit und Zähigkeit mit der er die Krankheit ertrug waren nicht zu erschüttern.
Er erzählt seine Krankengeschichte detailreich und ohne einen Funken Selbstmitleid: Oliver lebte in einer kleinen honduranischen Gemeinde namens Trojes, nahe der nicaraguanischen Grenze.
Er ist der älteste von drei Geschwistern und seine alleinerziehende Mutter Maria arbeitet hart als Putzfrau.
Dennoch ist die Familie arm und es reicht hinten und vorne nie. Olivers Symptome wurden schlimmer und Maria hatte nicht genug Geld um den Arzt zu bezahlen.
Olivers Genesung wurde nicht nur durch die Spende an Chemotherapien durch die Krebsallianz begünstigt, sondern auch durch einen liebevollen Nachbarn: Omar kannte die Familie gut and war entschlossen, Oliver zu helfen.
Er brachte ihn zum Arzt, als er die Diagnose Leukämie bekam. Die Diagnose war ein totaler Schock für die Familie, die täglich darum kämpfen muss, nur das Nötigste zu beschaffen. Maria war verzweifelt.
Womit sollten sie denn die Medikamente bezahlen? Die einzige Überlebenschance, die Oliver hatte war in Tegucigalpa, und mit der unglaublichen Hilfe von Omar zogen Maria und ihre Kinder um, um in der Nähe von Oliver zu sein, während der im Escuela Krankenhaus Chemotherapie bekam.
Sein Zustand begann sich zu bessern und schließlich konnte er das Krankenhaus verlassen. Kurz darauf kam es aber zum Rückfall und Maria konnte sich nur Alternativmedizin leisten, weil alle anderen Medikamente entweder zu teuer oder nicht verfügbar waren.
Olivers Zustand verschlechterte sich, bis er eines Tages mit schrecklichen Schmerzen zusammenbrach. Omar und Maria brachten ihn sofort ins Krankenhaus.
Dort hatte man gerade eine Spende an L’Asparaginase von der Krebsallianz erhalten. Dieses Medikament ist sehr wertvoll und für die Behandlung von Leukämie zugelassen.
Oliver hatte Glück: Die Behandlung begann sofort, seine Symptome verschwanden und auch die Schmerzen wurden erträglicher.
Wochen später hatte sich sein Zustand erheblich verbessert. Omar blieb mit der Familie in dem Vorort von Tegucigalpa, um sicherzustellen, dass sie gleich zur Stelle waren, wenn etwas mit Oliver sein sollte.
Omar ist überaus dankbar für das Schicksal, das Olivers Leben rettete.
Er unterdrückt das Schluchzen, als er versucht seinen Gefühlen Ausdruck zu geben. „Ich danke Gott und der Organisation, die dieses Kind aus seiner Pein gerettet haben. Gesegnet seien alle Menschen die spenden und dafür sorgen, dass diese Medikamente zu uns kommen – und mögen sie nie selbst in so eine Situation geraten“.
Diese lebensrettenden Medikamente sind wichtig für das Escuela Krankenhaus und sein Bemühen, den Kindern in Honduras dieselben Lebenschancen zu geben wie den Kindern in wohlhabenden Ländern.
Die Ärzte sind großartig und kümmern sich sehr und die Abteilung bekam zusätzliche Gelder für die Einrichtung von einer lokalen gemeinnützigen Organisation, Ninos con Cancer.
Was ihnen fehlt sind Chemotherapien. Die Regierung hat keine ausreichenden Mittel für qualitativ hochwertige und dauerhaft verfügbare Medikamente, weshalb das Krankenhaus auf Spenden angewiesen ist.
Neng Williams – Puerto Lempira
L-Asparaginase, das von der Krebsallianz gespendete Medikament ist nicht nur zu teuer für arme Familien wie die von Osman und Oliver, sondern oft auch gar nicht zu bekommen.
Das Medikament zu besorgen ist besonders schwer für Krankenhäuser und Ärzte, die weit von größeren Städten und Zentren entfernt praktizieren.
Neng Williams und seine Mutter leben in Puerto Lempira, in einer entlegenen Gegend, die bekannt ist als La Mosquitita oder Mosquito Coast.
Wenn jemand krank wird oder ins Krankenhaus muss, ist der Transport dorthin ein zusätzliches Problem: Die weitverzweigten Sümpfe und der undurchdringliche Urwald, aber nicht einmal der größte Ort mit 4000 Einwohnern haben eine geteerte Straße.
Es gibt keine Fernstraßen, die die Gegend mit dem Rest des Landes verbinden. Der einzige Transport-weg ist über eine Vielzahl von Booten und Wasserstraßen – oder per Flugzeug.
Die Bevölkerung ist arm und überlebt vor allem durch Subsistenzwirtschaft und Fischerei. So sieht das Leben von Neng und seiner Mutter Swimer in Puerto Lempira aus.
Nengs Leidensweg begann mit Fieber, seine Gelenke und Muskeln taten schrecklich weh. Er bekam zunächst eine falsche Diagnose, weil es dort viele Krankheiten mit ähnlichen Symptomen gibt – und in den Tropen werden diese Krankheiten dann immer zuerst vermutet.
Aber seine Beschwerden wurden schlimmer und Swimer brachte ihn erneut zum Arzt. Swimer ist eine alleinerziehende Mutter.
Mit drei Kindern und keiner Hilfe durch deren Vater ist sie allein auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen. Neng wurde Blut abgenommen und zur Analyse eingeschickt.
Die Diagnose war Leukämie (ALL)! Er schien vor ihren Augen zu sterben, also musste die Familie schnell handeln.
Die Kirche und die Familie kratzten Geld zusammen, um die Beiden per Flugzeug nach Tegucigalpa zu bringen zur weiteren Behandlung.
Neng wurde sofort ins Escuela Krankenhaus eingeliefert und erfolgreich behandelt.
Er und seine Mutter kehrten glücklich heim noch Puerto Lempira. Er ging wieder zur Schule. Intelligent wie er ist, war er an allem interessiert.
Er war in der zweiten Klasse, als fast ein Jahr später die bekannten und unangenehmen Symptome zurückkamen.
Wieder half die Kirche und sobald sie konnten, machten sie sich wieder auf den Weg ins Escuela Krankenhaus. Diesmal bekam Neng eine wirksamere und intensivere Chemotherapie, L-asparaginase.
Ohne die Hilfe seiner Familie und der Kirche hätte er diese wertvollen Medikamente im Krankenhaus nie bekommen können.
Er zeigte bald beachtliche Fortschritte. Swimer ist ernst aber optimistisch. Sie sagt: “Als ich das erste Mal von dieser Krankheit hörte, hatte ich wirklich Angst. Aber ich sah auf der Station viele Anzeichen, daß Kinder von Leukämie geheilt werden können. Das machte mir Hoffnung. Jetzt habe ich gelernt, dass dies möglich ist. Deshalb sind diese Medikamentenspenden so wichtig. Obwohl ich keinen Pfennig habe, kann mein Kind gesund werden. Danke! Eure Organisation rettet viele, viele Leben.”
Neichmy Martiza Aguilar – Tegucigalpa
Die wertvolle Spende an L-asparaginase half Neichmy’s Familie in einer Zeit der Verzweiflung: Mit acht Jahren war Neichmy schon 3 Jahre frei von Leukämie.
Ihr Leben begann sich zu normalisieren. Sie ging gern zur Schule und liebte ihre zweite Klasse. Dann kamen die schrecklichen Symptome zurück.
Neichmy wurde im Escuela Krankenhaus untersucht und bekam sofort die Ergebnisse. Am selben Tag wurde sie eingeliefert – die Ärzte wollten keine Zeit verlieren.
Ihre Mutter Kerlin ist alleinerziehend und hat nur ein kleines Einkommen. Gottseidank bekommt sie Unterstützung durch ihre Familie.
Die halten eng zusammen und alle ihre Geschwister und deren Kinder packen mit an um zu helfen. Neichmy bekam L-Asparaginase aus der Medikamentenspende der Krebsallianz und Kerlin und Jose sind voller Dankbarkeit.
Alles dreht sich bei ihnen um Neichmy’s Gesundheit und Jose, ihr Onkel der sie oft besucht, sagt: “Als sie das erste Mal krank war, war sie deprimiert. Als sie gesund wurde war sie überglücklich. Aber diesmal wirken die Medikamente gut und sie ist schon nicht mehr traurig. Schaut wie froh sie aussieht – und das macht uns auch glücklich!“