Krebsallianz spendet hochwertige Medikamente für Brustkrebspatientinnen in Entwicklungsländern

Krebsallianz spendet Paclitaxel für Brustkrebspatientinnen in Entwicklungsländern

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Ländern mit einem hochentwickelten Gesundheitssystem beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate im allgemeinen 80-90 Prozent, allerdings nur 24 Prozent für Krebserkrankungen, die erst in einem späten Stadium erkannt werden.

Von Brustkrebs Betroffene in Ländern mit einem schlecht ausgestatteten Gesundheitssystem, geringen Einkommen und hohen Armutsraten haben allerdings eine viel schlechtere Prognose!

Die medizinische Infrastruktur in Ländern wie Honduras, El Salvador und Moldawien ist zum Beispiel viel weniger effektiv als in Schwellenländern oder den Industrieländern.

Dort gibt es keine Mittel um Aufklärungskampagnen zu finanzieren. Aber für eine gute Krebsvorsorge sind Bildung und Aufklärung sehr wichtig. Bildungskampagnen können die Betroffenen darüber aufklären, wie sie Symptome erkennen und Ärzte, wie sie früher eine Diagnose stellen können. Aufklärungskampagnen sind unbedingt notwendig, um das Wissen über Verhalten zu bekommen, das Krebs hervorrufen kann. Sie helfen Patienten auch, die Krankheit besser zu verstehen und darüber aufzuklären dass Krebs keinesfalls ein Todesurteil ist.

Die Hauptgründe für die höheren Todesraten bei Brustkrebs in diesen Gegenden sind Diagnosen in einem späten Krankheitsstadium und ungenügender Zugang zu Therapien. Andere Faktoren sind fehlendes Wissen über Früherkennung, Vorsorge und Behandlungsmöglichkeiten.

Bei besseren Überlebensraten mit Brustkrebs braucht also niemand zu leiden, nur weil es keine Behandlungsmöglichkeiten gibt: Wenn Brustkrebs früh genug diagnostiziert wird, haben Patientinnen eine sehr gute Chance mit der richtigen Behandlung noch lange zu leben.

Viele glauben, dass Krebs eine Krankheit der Wohlstandsbürger ist – das ist aber ein reines Märchen. Denn die WCRF – die Weltkrebsforschungsorganisation - hat 2012 herausgefunden, dass zwar etwas mehr Fälle von Brustkrebs in den entwickelten Ländern diagnostiziert werden (53%), die Häufigkeitsraten aber kaum einen Unterschiede zeigen. Warum also sollten höhere Überlebensraten und Zugang zu Behandlung den wohlhabenderen Gegenden der Welt vorbehalten sein?

Brustkrebs ist die führende Todesursache bei Frauen und schätzungsweise 5,8 Mio. Frauen werden weltweit bis 2025 an dieser Krankheit sterben. Eine große Zahl dieser Todesfälle wird in den Entwicklungsländern stattfinden.

Wir von der Krebsallianz glauben, dass niemandem eine Krebsbehandlung verwehrt werden sollte, nur weil er arm ist!

Marie Lidia Sanchez de Martinez - El Salvador

In den ländlichen Gegenden von El Salvador ist der Zugang zu Gesundheitsversorgung nicht einfach. Denn Aufklärungskampagnen, Zugang zu qualitativ hochwertigen Medikamenten und Behandlung von Brustkrebs sind einfach nicht vorhanden. Maria und ihre Familie verstanden daher auch nicht wirklich, warum sie nicht erst abwarten sollten.
Marie war immer arm, sie und ihre Familie leben in einer friedlichen Bergregion. Ihr Ehemann verdient vier Dollar indem der auf einem nahegelegenen Landgut arbeitet.
Der nächste Arzt ist eine lange Busfahrt entfernt in der nächsten Stadt. Als ihre Brust begann zu schmerzen, fuhr sie zum Arzt und nachdem sie ganze 3 Tage unterwegs gewesen war bekam sie die Diagnose Brustkrebs.
Marie kam auf eine Warteliste für eine Therapie, aber sie war sich der Gefahren des Behandlungsaufschubs nicht bewusst and 4 Monate verstrichen, bevor sie wieder zum Arzt ging um mehr zu erfahren. Der Krebs hatte sich ausgebreitet und sie brauchte sofort eine Behandlung.

Sie begann eine Chemotherapie mit dem Ziel, die Größe des Tumors und die Entzündung zu verkleinern, bevor sie operiert werden konnte. Die lange Fahrt nach San Salvador zehrte an ihr. Marie war eine der glücklichen Patientinnen, die von der Spende des Medikaments Paclitaxel durch die Krebsallianz profitierte. Nach acht Chemotherapie-Behandlungen veränderte sich ihre Brust und sie konnte sich einer Operation unterziehen, um sicherzugehen dass der Krebs nicht wiederkommen würde.

Marie ist sehr redselig. „Ich bin dankbar“ sagt sie, „denn wir sind praktisch arm wie die Kirchenmäuse und trotzdem bin ich in einem Krankenhaus von Ärzten behandelt worden, die freundlich und zuvorkommend zu mir waren. Ich bekam Medikamente gegen den Krebs, die ich selbst nie bezahlen könnte. Ich fühle mich besser, als ich je gehofft hätte und ich glaube, dass ich wieder ganz gesund werde. Vielen Dank!“

Blanca Ballestillon Ramirez La Libertad, El Salvador

Blanca wuchs in Armut in El Salvador auf, sie hat vier Kinder und verdient sich ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Fleischtaschen auf der Straße. Nachdem bei ihr vor einigen Jahren Brustkrebs festgestellt wurde, hatte sie eine Mastektomie. Der Krebs war sehr aggressiv und nach der Operation wurden ihr fünfundzwanzig Bestrahlungen und neun Chemotherapie-Behandlungen verschrieben. Die normalerweise sehr geduldige Blanca war erschöpft, verängstigt und ohne einen Pfennig Geld. Ihre kleine Hütte aus Blech war alles was sie hatte. Ihre Kinder halfen mit Geld wenn sie konnten, aber sie hatten wenig. Für Blanca bedeutete jede Chemotherapie-Sitzung und jede Bestrahlung auch Geld auszugeben für den Transport. Sie litt unter schweren Nebenwirkungen und konnte nicht kochen oder Fleischtaschen verkaufen, um für die Busfahrkarten nach San Salvador aufzukommen.

Blanca hatte schon fünf Zyklen Chemotherapie hinter sich und sollte nun mit dem gerade gespendeten Paclitaxel beginnen. Sie und ihre Ärzten hofften, dass das Paclitaxel den Krebs besser bekämpfen und die Nebenwirkungen weniger sein würden.

 “Ich vertraue auf Gott und bin sehr dankbar für diese Spende” sagte Blanca. „Ich bin den Ärzten dankbar und die Medikamente sind ein Segen des Himmels.”

Vilma Galindo, Honduras

Vilma lebte ein einfaches Leben in La Ceiba als sie krank wurde. An der Nordküste von Honduras gelegen, ist es ein wichtiger Hafen, obwohl die meisten Bewohner arm sind. Vilma war nicht anders. Sie verdiente ihren kleinen Lebensunterhalt indem sie gebrauchte Kleidung auf Straßenmärkten und an Bekannte verkaufte. Als Mutter von drei Kindern hatte sie ständig Geldprobleme.

Etwa vor fünf Jahren spürte Vilma einen Knoten in ihrer Brust. Sie bekam eine falsche Diagnose und Antibiotika. Ihr Zustand verschlechterte sich und Vilma machte eine lange Reise nach Tegucigalpa, wo Brustkrebs festgestellt wurde.

Das Krankenhaus war wie üblich unterversorgt und es gab keine Hilfe. Ihr Fall wurde als fortgeschritten und tödlich klassifiziert und es gab keine Möglichkeiten die Krankheit zu behandeln. Zum Glück für Vilma blieb sie bei ihrer Schwester Sandra, die in Tegucigalpa lebt. Auf die Empfehlung von Sandra kontaktierte sie eine Privatklinik, das Krankenhaus Emma Romero, das auch ein Programm für arme Krebspatienten hatte.

Die Ärzte von Emma Romero nahmen Vilma auf und setzen sofort einen Termin für eine Mastektomie an. Nach der Operation sollte sie zur Tests zurückkommen und um die Nachsorgebehandlung festzulegen.

Vilma wusste nichts darüber, wie gefährlich es war, mit der Brustkrebsbehandlung zu warten.

Die Ärzte sahen Vilma erst wieder vier Jahre später, nachdem sie zusammengebrochen und ins nächste Krankenhaus gebracht worden war.

Die Diagnose war schockierend, denn der Krebs hatte sich in Gehirn und Lungen ausgebreitet. Zu der Zeit hatte das Krankenhaus gerade eine Spende an Paclitaxel von der Krebsallianz bekommen um damit arme Patienten zu versorgen. Auch Vilma bekam diese hochwirksame und qualitativ hochwertige Chemotherapie. 

Die Wirkung setzte schnell und umfassend ein. Sie bekam fünf Zyklen und verspürte eine enorme Besserung. Die Ärzte verschrieben Bestrahlung direkt nach der Chemotherapie. Mit dieser Kombination verschwand der Tumor in ihrem Gehirn vollständig. Vilma sagt: “Es war wie ein Wunder, ich dachte, ich hätte meinen Verstand verloren – ich konnte nicht einmal gehen!”

Vilma lebt bei ihrer Schwester und ihrem ältesten Sohn, Ricardo. Er ist intelligent und motiviert, versucht ein Stipendium für die Hochschule zu bekommen und sorgt sehr für seine Mutter. 

Vilma ist dankbar für die Hilfe, die sie bekommen hat. “Das Paclitaxel hat mein Leben gerettet. Ich habe nicht mehr funktioniert und war am Sterben. Ich hatte kein Geld. Dieses Medikament und die Aufopferung des Krankenhauspersonals von Emma Romero bedeuten für mich die Welt. Ich kann das nie zurückzahlen und werde es nicht vergessen.”

Raissa Rosca, Moldova

Mit einem großen Lächeln auf ihrem Gesicht fängt Raissa an uns ihre Geschichte zu erzählen. Sie ist optimistisch und stolz darauf, wie weit sie es geschafft hat. Es begann vor 5 Jahren, als Raissa die Diagnose Brustkrebs bekam. Ihre Behandlung schloss eine doppelte Mastektomie ein, 6 Zyklen Doxorubicin und 27 Bestrahlungen. 2 Jahre nach der Behandlung fühlte sie sich besser, aber der Krebs war zurück und hatte Metastasen gebildet.

Er hatte sich bis in den Brustkorb ausgebreitet, in den unteren Rücken, die Rückenwirbel, Lungen und drei Lymphknoten! Raissa arbeitet für die Regierung und gibt zu, dass sie nicht zu den Ärmsten gehört, aber ihr bescheidenes Einkommen war keinesfalls genug um die benötigten Medikamente zu kaufen und einen solch aggressiven und schnell wachsenden Krebs zu bekämpfen.

Als sie hörte dass das Krankenhaus gerade eine Spende an Paclitaxel von der Krebsallianz bekommen hatte und sie damit behandelt werden würde, sagte sie „Es war wie ein Geschenk Gottes… ich hatte mir nicht träumen lassen, dass ich mir diese Medikamente je würde leisten können." Wir treffen Raissa an dem Tag als sie ihre fünfte Paclitaxel Dosis bekommen soll. Schon nach der ersten Behandlung wusste sie, dass dies erfolgreich sein würde. Noch bevor sie die letzten Testergebnisse bekommen hatte, wusste sie schon, dass es aufwärts ging. Die Ergebnisse bestätigten, dass der Krebs aus zwei von drei Lymphknoten verschwunden und der verbliebene Rest sehr klein war. 

Der Krebs hatte sich nicht weiter verbreitet und war im ganzen Körper stark geschrumpft. Durch diese Ergebnisse ist sie überzeugt, dass nach den drei weiteren verordneten Behandlungen der Krebs ganz besiegt sein würde. „Mein Körper verträgt dieses Medikament sehr gut, viel besser als vorher. Dafür möchte ich nicht nur ein großes Danke an die Spender sagen, sondern Tausend Dank an alle, die dies ermöglicht haben."

Die Hilfe durch die Krebsallianz und die Herstellerfirma AqVida wurde dringend benötigt und sehr dankbar angenommen. Über ihre Genesung zu sprechen, gibt Raissa Kraft und sie dreht sich noch einmal zu uns um, um ihren tiefen Dank auszudrücken: „Ich kann es nicht oft genug sagen: Danke, Danke, Danke!“